Nach dem Ende des Preissenkungszyklus in der Kraftfahrtversicherung konnten die Prämien im Bestand und im Neugeschäft deutlich erhöht werden. Nicht nur in der Kaskoversicherung, sondern auch in der Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung zeigte sich damit ein klarer Beitragsanstieg. Für die gesamte Kraftfahrtversicherung wurde mit 20,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 20,2 Milliarden Euro) ein Prämienplus von 3,5 Prozent (Vorjahr: 0,5 Prozent) erzielt. Der Anstieg der Schadenaufwendungen fiel dagegen nicht wesentlich geringer aus, sodass die Combined Ratio mit rund 107 Prozent nahezu der des Vorjahres (107,4 Prozent) entsprach. Ursächlich hierfür waren die lange Frostperiode zu Beginn des Jahres sowie die Hagelschläge im Sommer. Hinzu kam die höhere gewerbliche Fahrleistung, bedingt durch den konjunkturellen Aufschwung, und eine zunehmende Verbreitung des Rabattschutzes. Die versicherungstechnische Gewinnzone konnte damit auch 2011 bei Weitem nicht erreicht werden.
Die Beiträge der Sachversicherungssparten erhöhten sich insgesamt um 1,8 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 15,1 Milliarden Euro). In den privaten Sachsparten wurde die Beitragsentwicklung bei nahezu gesättigtem Markt maßgeblich von Summen- und Beitragsanpassungen geprägt. War in den privaten Sachsparten das Vorjahr durch erhebliche Frostschäden, den Orkan »Xynthia« und das Neiße-Spreehochwasser beeinflusst, führten 2011 die sommerlichen Sturm- und Hagelereignisse zu einem hohen Aufwand. Die Combined Ratio lag insgesamt bei rund 101 Prozent (Vorjahr: 99,3 Prozent).
Die Allgemeine Haftpflichtversicherung wies – insbesondere bedingt durch die Beitragsanpassungsmöglichkeiten zum 1. Juli 2010 und 1. Juli 2011 – nach einem Rückgang im Jahr 2010 wieder ein Beitragswachstum von 2,5 Prozent (Vorjahr: -0,8 Prozent) auf 7,0 Milliarden Euro aus. Die Geschäftsjahresschäden lagen etwa auf Vorjahresniveau, sodass sich die Combined Ratio auf etwa 90 Prozent (Vorjahr: 91,1 Prozent) verringerte.
In der Allgemeinen Unfallversicherung wurde trotz eines nach wie vor rückläufigen Bestandes aufgrund des recht günstigen Einmalbeitragsgeschäftes ein Prämienwachstum von 1,0 Prozent (Vorjahr: 0,3 Prozent) erreicht. Die Schadenaufwendungen entwickelten sich entsprechend. Mit rund 81 Prozent (Vorjahr: 80,3 Prozent) lag die Combined Ratio damit auf Vorjahresniveau.
