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Vergleich zum Vorjahr

Versicherungstechnische Risiken


Das Management der versicherungstechnischen Risiken nimmt im Risikomanagement-System unseres Unternehmens eine herausgehobene Stellung ein. Kernelemente dieses Managements sind die Kontrolle der Risikoverläufe und die laufende Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die Berechnung der Beiträge und der versicherungstechnischen Rückstellungen.

Die Beiträge und Rückstellungen kalkulieren wir mit vorsichtig gewählten Rechnungsgrundlagen. So können wir dauerhaft die Erfüllung unserer Verpflichtungen sicherstellen. Wir reduzieren die versicherungstechnischen Risiken durch geeignete Zeichnungsrichtlinien und aktuarielle Analysen, um ungünstige Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Zur Reduzierung des Risikos besonders hoher Einzelschäden oder kumulierter Schadenereignisse schließen wir Rückversicherungsverträge. Bei der Wahl unserer Rückversicherer ist eine hohe Bonität wesentliches Kriterium für uns. Hiermit begrenzen wir das Ausfallrisiko und Risiken hinsichtlich der Zahlungsstromschwankungen.

In den folgenden Abschnitten werden die versicherungstechnischen Risiken der ERGO Direkt Versicherung AG dargestellt, und es wird eine differenzierte Analyse der einzelnen Risiken und relevanter Einflussgrößen vorgenommen.

Prämienrisiko

Das Hauptrisiko in der Schaden- und Unfallversicherung ist das Prämienrisiko. Es besteht darin, dass die Prämien nicht ausreichen, um die vertraglich eingegangenen Verpflichtungen erfüllen zu können. Wir sind der Überzeugung, dass wir unsere Prämien risikogerecht kalkuliert haben. Mit einer gezielten Annahmepolitik, strengen Zeichnungsrichtlinien, einem systematischen Bestandscontrolling und einer regelmäßigen Prämiennachkalkulation stellen wir sicher, dass Prämieneinnahmen und Schadenzahlungen in einem angemessenen Verhältnis stehen. Bei den versicherungstechnischen Rückstellungen gemäß § 249 HGB in Verbindung mit § 341e ff. HGB verfahren wir auf der Basis differenzierter Statistiken unter Anwendung des bilanzrechtlichen Vorsichtsprinzips.

Reserverisiko

Das Reserverisiko besteht in der Unsicherheit einer Schlechterabwicklung bezüglich der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle. Dabei wird insbesondere auf Situationen geachtet, in denen die für künftige Schadenzahlungen zurückgestellten Mittel möglicherweise unzureichend sind. Grundlage für die Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind Annahmen, die auf einer Analyse der historischen Schadenentwicklungsdaten von verschiedenen Versicherungszweigen beruhen. Dies beinhaltet auch Rückstellungen für bereits eingetretene, aber noch nicht oder nicht ausreichend gemeldete Schäden (sogenannte „IBNR“ bzw. „IBNER“). Hierfür bilden wir auf versicherungsmathematischer Basis Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten. Zur Analyse dieser Daten setzen wir verschiedene etablierte aktuarielle Methoden ein. Wir beobachten unsere Abwicklungsergebnisse kontinuierlich und gewährleisten so, dass die Annahmen, die der Bewertung der Rückstellungen zugrunde liegen, immer den aktuellen Kenntnisstand widerspiegeln.

Weiterhin erfolgt eine Drohverlustrückstellung in den Sparten Kraftfahrt-Haftpflicht und Kraftfahrt-Kasko. Hier wird dem Umstand der hohen Schadenbelastungen der letzten Jahre Rechnung getragen.

Groß- und Kumulschadenrisiko

Die Exponierung gegenüber Groß- und Kumulschäden ist sehr gering, da die ERGO Direkt Versicherung AG weit überwiegend im Privatkundengeschäft tätig ist. Durch unsere Rückversicherungsprogramme sind hohe Einzelschäden und daraus resultierende hohe Haftungssummen wirksam begrenzt und damit im Sinne einer ertragsorientierten Unternehmenssteuerung in ihrem negativen Einfluss planbar gestaltet. Um dieses Ziel zu erreichen, bedienen wir uns risikobezogener Rückversicherungslösungen.

Mit der passiven Rückversicherung verfolgen wir insbesondere die Zielsetzung, die Volatilität der Nettoergebnisse zu reduzieren. Dadurch verringert sich das betriebsnotwendige Eigenkapital, und gleichzeitig verbessert sich die Planbarkeit der Ergebnisse.

Zur Ermittlung unseres Rückversicherungsbedarfs analysieren wir regelmäßig unter anderem die Brutto-/Netto-Exponierung unserer Versicherungsbestände und leiten daraus Handlungsfelder für die Steuerung der Rückversicherungsstruktur ab.

Die wesentlichen Sicherungsmaßnahmen sind neben den Rückversicherungsverträgen die Bildung von Rückstellungen für wiederauflebende Schäden sowie für unbekannte Großschäden in der Sparte Kraftfahrt-Haftpflicht. Bei diesen Rückstellungen wird dem Umstand Rechnung getragen, dass es einerseits Schäden gibt, welche zum Bilanzstichtag bekannt, aber geschlossen sind und in nachfolgenden Bilanzperioden wiedereröffnet werden, und es andererseits erfahrungsgemäß insbesondere bei Personenschäden aufgrund unklarer Informationen zu Abwicklungsverlusten kommen kann.

In den Privatkundensparten liegen sehr homogene Bestände vor. Trotzdem werden im Rahmen der internen Risikomodellierung Groß-, Kumul- und Basisschäden modelliert und die Wirkung der aktuellen Rückversicherungsstruktur daran getestet. Dabei werden für Groß- und Kumulschäden die derzeit gebräuchlichen Verteilungsannahmen (Pareto und verallgemeinerte Pareto) für die Schadenhöhe verwendet. Dieses interne Risikomodell wird zusätzlich zur Steuerung des Rückversicherungsbedarfs verwendet und ist Teil des internen Risikomanagement-Prozesses.

All dies dokumentiert auch unsere versicherungstechnische Entwicklung. Weder bei den Schadenquoten noch bei den Abwicklungsergebnissen der letzten zehn Jahre zeigen sich größere Schwankungen.

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2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

1)

Netto-Schadenaufwendungen in % der verdienten Nettobeiträge.

2)

Netto-Abwicklungsergebnis in % der Netto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle.

Schadenquote in %1)

52,4

51,2

52,9

60,5

62,2

59,8

57,6

61,3

58,2

51,0

Abwicklungsquote in %2)

10,6

14,3

13,0

10,9

11,2

11,5

12,1

10,3

12,0

17,4

Sach – Versicherungstechnische Entwicklung (Balkendiagramm)
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