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Vergleich zum Vorjahr

Versicherungstechnische Risiken


Das Management der versicherungstechnischen Risiken nimmt im Risikomanagement-System unseres Unternehmens eine herausgehobene Stellung ein. Kernelemente dieses Managements sind die Kontrolle der Risikoverläufe und die laufende Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen.

Die Beiträge und Schadenrückstellungen kalkulieren wir mit vorsichtig gewählten Rechnungsgrundlagen. So können wir langfristig die Erfüllung unserer Verpflichtungen sicherstellen. Wir reduzieren die versicherungstechnischen Risiken durch geeignete Zeichnungsrichtlinien und aktuarielle Analysen. Dadurch können wir ungünstige Entwicklungen schnell erkennen. Somit können wir entsprechende Gegenmaßnahmen frühzeitig einleiten. Zur Reduzierung des Risikos besonders hoher Einzelschäden oder kumulierter Schadenereignisse schließen wir Rückversicherungsverträge. Bei der Wahl unserer Rückversicherer ist eine hohe Bonität wesentliches Kriterium für uns. Auf diese Weise begrenzen wir das Ausfallrisiko. Ebenso begrenzen wir die Risiken hinsichtlich der Zahlungsstromschwankungen.

In den folgenden Abschnitten stellen wir die versicherungstechnischen Risiken der ERGO Direkt Versicherung AG dar. Diese umfassen eine differenzierte Analyse der einzelnen Risiken und relevanter Einflussgrößen.

Prämienrisiko

Das Prämienrisiko besteht darin, dass die Prämien nicht ausreichen, die vertraglich eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Wir sind der Überzeugung, dass wir unsere Prämien risikogerecht kalkuliert haben. Wir implementieren strenge Zeichnungsrichtlinien, eine gezielte Annahmepolitik und ein systematisches Bestandscontrolling. Zusätzlich führen wir eine regelmäßige Prämiennachkalkulation durch. Dadurch stellen wir sicher, dass Prämieneinnahmen und Schadenzahlungen in einem angemessenen Verhältnis stehen.

Reserverisiko

Das Reserverisiko besteht in der Unsicherheit, dass die gebildeten Schadenreserven nicht aus-reichen, um alle berechtigten Ansprüche zu befriedigen. Grundlage für die Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind Annahmen, die auf einer Analyse der historischen Schadenentwicklungsdaten von verschiedenen Versicherungszweigen beruhen. Diese enthalten auch Rückstellungen für bereits eingetretene, aber noch nicht oder nicht ausreichend bekannte Schäden. Solche Schäden nennen wir „IBNR“ bzw. „IBNER“. Für sie bilden wir auf versicherungsmathematischer Basis Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten. Zur Analyse dieser Daten setzen wir verschiedene etablierte aktuarielle Methoden ein. Wir beobachten unsere Abwicklungsergebnisse kontinuierlich. Somit gewährleisten wir, dass die Annahmen, die der Bewertung der Rückstellungen zugrunde liegen, immer den aktuellen Kenntnisstand widerspiegeln. Bei den versicherungstechnischen Rückstellungen gemäß § 249 HGB in Verbindung mit § 341e ff. HGB verfahren wir auf der Basis differenzierter Statistiken unter Anwendung des bilanzrechtlichen Vorsichtsprinzips.

Weiterhin bilden wir eine Drohverlustrückstellung in der Sparte Kraftfahrt-Haftpflicht. Hier tragen wir dem Umstand der hohen Schadenbelastungen der letzten Jahre Rechnung.

Groß- und Kumulschadenrisiko

Die Exponierung gegenüber Groß- und Kumulschäden ist sehr gering, da die ERGO Direkt Versicherung AG weit überwiegend im Privatkundengeschäft tätig ist. Durch unsere Rückversicherungsprogramme sind hohe Einzelschäden und daraus resultierende hohe Haftungssummen wirksam begrenzt und damit im Sinne einer ertragsorientierten Unternehmenssteuerung in ihrem negativen Einfluss planbar gestaltet. Um dieses Ziel zu erreichen, bedienen wir uns risiko-bezogener Rückversicherungslösungen.

Mit der passiven Rückversicherung verfolgen wir insbesondere die Zielsetzung, die Volatilität der Nettoergebnisse zu reduzieren. Dadurch verringert sich das betriebsnotwendige Eigenkapital. Gleichzeitig verbessert sich die Planbarkeit der Ergebnisse.

Zur Ermittlung unseres Rückversicherungsbedarfs analysieren wir regelmäßig unter anderem die Brutto-/Netto-Exponierung unserer Versicherungsbestände und leiten daraus Handlungsfelder für die Steuerung der Rückversicherungsstruktur ab.

Die wesentlichen Sicherungsmaßnahmen sind neben den Rückversicherungsverträgen die Bildung von Rückstellungen für wiederauflebende Schäden sowie für unbekannte Großschäden in der Sparte Kraftfahrt-Haftpflicht. Bei diesen Rückstellungen wird dem Umstand Rechnung getragen, dass es einerseits Schäden gibt, welche zum Bilanzstichtag bekannt, aber geschlossen sind und in nachfolgenden Bilanzperioden wiedereröffnet werden, und es andererseits erfahrungsgemäß insbesondere bei Personenschäden aufgrund unklarer Informationen zu Abwicklungsverlusten kommen kann.

In den Privatkundensparten liegen sehr homogene Bestände vor. Trotzdem bewerten wir im Rahmen der internen Risikomodellierung Groß-, Kumul- und Basisschäden und testen daran die Wirkung der aktuellen Rückversicherungsstruktur. Dabei verwenden wir für Groß- und Kumulschäden die derzeit gebräuchlichen Verteilungsannahmen für die Schadenhöhe. Dieses interne Risikomodell verwenden wir zusätzlich zur Steuerung des Rückversicherungsbedarfs und ist Teil des internen Risikomanagement-Prozesses.

All dies dokumentiert auch unsere versicherungstechnische Entwicklung. Weder bei den Schadenquoten noch bei den Abwicklungsergebnissen der letzten zehn Jahre zeigen sich größere Schwankungen.

Sach – Versicherungstechnische Entwicklung (Balkendiagramm)
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2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

1)

Netto-Schadenaufwendungen in % der verdienten Nettobeiträge.

2)

Netto-Abwicklungsergebnis in % der Netto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle.

Schadenquote in %1)

53,8

52,4

51,2

52,9

60,5

62,2

59,8

57,6

61,3

58,2

Abwicklungsquote in %2)

9,0

10,6

14,3

13,0

10,9

11,2

11,5

12,1

10,3

12,0

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