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Vergleich zum Vorjahr

Die Schaden- und Unfallversicherung im Jahr 20141


Ein deutliches Beitragswachstum und eine positive Schadenentwicklung führten zu versicherungstechnischen Gewinnen.

Die Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete im Jahr 2014 mit 3,2 Prozent erneut einen Anstieg der Prämien auf 62,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 60,6 Milliarden Euro). Sie erreichte damit nahezu das Vorjahreswachstum von 3,3 Prozent. Die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte entwickelte sich weiterhin günstig und stützte die Versicherungsnachfrage. Hier trugen alle Sparten zu dem Beitragsplus bei. Wachstumstreiber waren erneut die Private Sachversicherung und die Kraftfahrtversicherung. In den überwiegend industriell-gewerblich geprägten Versicherungszweigen fiel das Wachstum weniger stark aus.

Die Schadenseite entwickelte sich erfreulich positiv. Mit rund 95 Prozent (Vorjahr: 103,5 Prozent) lag die Schaden-/Kostenquote deutlich unter dem durch Elementarereignisse geprägten Vorjahr. Insgesamt erreichten die Schaden- und Unfallversicherungen einen versicherungstechnischen Gewinn in Höhe von 2,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,0 Milliarden Euro).

Entwicklung in den Sparten

Die Kraftfahrtversicherung wies erneut mit einem Volumen von 24,3 Milliarden Euro ein deutliches Beitragswachstum von 4,4 Prozent aus. Alle Teilsparten verzeichneten steigende Durchschnittsbeiträge. Das hervorragende Wachstum des Vorjahres (+5,8 Prozent) erreichten sie jedoch nicht. Schadenseitig profitierten die Versicherer von der unterdurchschnittlichen Zahl der Kaskoschäden. Hohe Schäden durch Elementarereignisse blieben aus. Hingegen stiegen die Schadenaufwendungen im Bereich Haftpflicht aufgrund der gestiegenen Anzahl an Personenschäden. Nach sechs Jahren erreichte die Sparte erstmals mit einer Schaden-/Kostenquote von rund 98 Prozent die versicherungstechnische Gewinnzone.

In den Sachversicherungssparten stiegen die Beiträge um 3,8 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent) auf 17,4 Milliarden Euro. Treiber waren hier mit 5,0 Prozent die privaten Sachsparten. Steigende Versicherungssummen, aber auch Deckungserweiterungen und Beitragssteigerungen führten zu dem Wachstum. Der Schadenaufwand für das Geschäftsjahr lag mit 12,8 Milliarden Euro deutlich um 15,2 Prozent unter dem des Vorjahres. Der Pfingststurm »Ela« und zahlreiche Starkregenereignisse bundesweit führten 2014 zwar zu hohen Schadenbelastungen. Das Juni-Hochwasser und die Hagelereignisse des Vorjahres hatten zu deutlich höheren Schäden geführt. In den nicht privaten Sparten schlug ein Großschaden im industriellen Bereich mit einem Volumen von über 370 Millionen Euro zu Buche. Dieser Schaden gilt als größter Schaden der letzten zehn Jahre. Die Schaden-/Kostenquote lag bei rund 100 Prozent (Vorjahr: 116,2 Prozent), sodass die Sparten insgesamt ein nahezu ausgeglichenes versicherungstechnisches Ergebnis erreichten.

Die Allgemeine Haftpflichtversicherung wies mit 7,4 Milliarden Euro ein Beitragswachstum von 2,5 Prozent (Vorjahr: 1,8 Prozent) aus. Die Beitragsanpassungsmöglichkeit von 10 Prozent zum 1. Juli 2013 und steigende Umsatzsummen führten zu dieser Entwicklung. Die Geschäftsjahresschäden verhielten sich entsprechend. Dies führte mit rund 95 Prozent zu einer Schaden-/Kostenquote auf Vorjahresniveau.

In der Allgemeinen Unfallversicherung ermöglichte die dynamische Unfallversicherung einen Beitragszuwachs von 1,0 Prozent (Vorjahr: −1,7 Prozent) auf 6,5 Milliarden Euro. Der Bestand hingegen war weiterhin rückläufig. Mit rund 80 Prozent lag die Schaden-/Kostenquote im langjährigen Mittel.

Die Beiträge in der Transport- und Luftfahrtversicherung verharrten auf Vorjahresniveau. Der starke Beitragsrückgang (−7,5 Prozent) im Vorjahr hatte aus einem statistischen Sondereffekt resultiert. Durch eine Entlastung auf der Schadenseite sank die Schaden-/Kostenquote auf rund 100 Prozent (Vorjahr: 105,1 Prozent).

In der Kredit-, Kautions- und Vertrauensschadenversicherung gingen die Beitragseinnahmen um 1,5 Prozent (Vorjahr: +0,7 Prozent) zurück. Durch die deutlich geringeren Schadenaufwendungen verbesserte sich hier die Schaden-/Kostenquote ebenfalls von 78,4 Prozent auf rund 62 Prozent.

1 Die Marktdaten entstammen der durch den GDV am 20. November 2014 veröffentlichten »Hochrechnung des inländischen Direktgeschäftes in der Schaden- und Unfallversicherung 2014«.

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